50 Jahre Schützengau Mittelmain - Schützengau Mittelmain

Schützengau Mittelmain
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50-jährigen Bestehen des Schützengaus Mittelmain
Schützenvereine sind zeitgemäß Sie erfüllen wichtige Aufgabe in der Gesellschaft - Schützengau 50 Jahre alt
Marktheidenfeld-Altfeld. Schützenvereine leisten weit über den Freizeit- und Wettkampfsport hinaus einen bedeutenden Beitrag für unsere Gesellschaft. Gerade junge Menschen bräuchten Geborgenheit, menschliche Zuwendung und eine »gefühlte Heimat«, hob der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und gesundheitspolitische Sprecher der CDU/CSU, Wolfgang Zöller, beim 50-jährigen Bestehen des Schützengaus Mittelmain hervor.
Mit einem festlichen Rahmenprogramm feierte der Schützengau Mittelmain in der Altfelder Grafschaftshalle sein 50-jähriges Jubiläum. Traditionell kündigten die Salutschüsse der Böllerschützen das wichtige Ereignis an. Darauf eröffnete das Duo 2000 mit einer flotten ländlichen Polka den Festabend. Mit ansprechenden Einlagen und Stücken umrahmten neben dem Jagdhornbläser-Corps des BJV Marktheidenfeld unter der Leitung von Karl Schneider mit jagdlichen Signalen und heimatlichen Volksliedern, auch das Akkordeonorchester des Karbacher Musikvereins das Programm. Ein weiteres Highlight boten die Aalbachlerchen, mit A-Capella-Gesang, mit dem die vier erst vor kurzem am Fränkischen Abend brillierten. Gemütlich wurde es dann mit dem Duo 2000, wer Lust hatte, konnte noch sein Tanzbein schwingen.
Gauschützenmeister Thomas Müssig erinnerte zunächst mit einem Auszug aus der Chronik an die Situation in den 50er Jahren. Sportschießen war wieder erlaubt. Das Bestreben, die Leistungen zu steigern und sich im sportlichen Wettkampf mit anderen Vereinen zu messen, machten den Zusammenschluss in einem Verband notwendig. Nach der Gründung des Bayrischen Sportschützenbundes im Jahr 1950, erfolgte ein Jahr später dann die Gründung des Deutschen Schützenbundes.
Eigenen Gau gegründet

Die räumliche Entfernung, schlechte Wegstrecken zu den Schützengauen in Aschaffenburg und Würzburg, führten zu dem Bedürfnis, einen eigenen Schützengau zu gründen. Das Schützenmeisteramt der Königlich
privilegierten Schützengesellschaft unter dem Zweiten Schützenmeister Sepp Wegner ergriff die Initiative. Zehn Vereine mit insgesamt 528 Schützen zeigten sich für die Mitgliedschaft bereit. Im November 1956 fand die Gründungsversammlung im Gasthaus Winkler in Homburg statt. Erster Gauschützenmeister wurde Willy Schleunung, zu seinem Stellvertreter wählte die Versammlung Berthold Fuchs. Fuchs übernahm dann 1962 das Amt des Ersten Gauschützenmeisters, sechs Jahre später übergab er das Amt für 22 Jahre an Walter Görsch, zur Seite stand ihm Ferdinand Bätz, der sich schon seit 1959 als Sportleiter engagiert hatte. Seit nunmehr 16 Jahren steht Thomas Müssig an der Spitze des Gaus. Innerhalb kurzer Zeit starben 1996 die beiden Ehrengauschützenmeister Berthold Fuchs und Walter Görsch, derer neben Gausportleiter Ferdinand Bätz, Böllerreferent Günther Kraus und Kassenprüfer Edgar Simon in einer stillen Minute gedacht wurde. Hieß der Schützengau vorher Schützengau Marktheidenfeld, so wurde er nach der Verschmelzung der Landkreise durch die Gebietsreform im Jahr 1974 in Schützengau Mittelmain umbenannt.
Gaumeisterschaften werden heute in fast allen möglichen Schießdisziplinen, inzwischen sind es 39, veranstaltet.
Die 1987 von den Birkenfelder Schützen begonnene Disziplin »Laufende Scheibe« setzte sich als Paradedisziplin des Gaues Mittelmain durch. Nicht ganz ohne Stolz berichtete Müssig, dass bei Landes-, Bundes-, Europa- und Weltmeisterschaften Meistertitel und hervorragende Platzierungen von Schützinnen und Schützen des Schützengaus Mittelmain errungen wurden. Die Gauvorstandschaft lege großen Wert auf die Jugendarbeit, es engagierten sich gut ausgebildete Jugendleiter, der Erfolg zeigte sich in einer positiven Mitgliederentwicklung. Nachdem das Amt von 1999 bis 2001 verwaist war, führt Stefan Fertig seit 2002 als Erster Gaujugendleiter die wichtige Aufbauarbeit fort.
Seit 1976 werden durch die Wahl einer Damenleiterin Schützinnen besser in die Verbandsarbeit integriert. Renate Belz, im Amt von 1977 bis 2002, führte das Görsch-Pokalschießen ein, benannt nach dem Stifter des Wanderpokals. Seit 2002 kümmert sich Brigitta Müssig nicht nur um die sportlichen Belange der Schützenschwestern.
Robert Köhler
    Wertvolle Stellung in unserer Gesellschaft

Grußworte der Ehrengäste beim Schützengau-Jubiläum
Marktheidenfeld-Altfeld. Viele Lobesworte erhielt der Schützengau Mittelmain, erhielten die Schützen von den Ehrengästen bei der Jubiläumsfeier zum 50-jährigen Bestehen in Altfeld.
Stellvertretender Landrat Heinz Nätscher sah in dem Wandel der Aufgabenbereiche neue Herausforderungen, die sich den Schützenvereinen stellen. Sie hätten eine wertvolle Stellung in unserer Gesellschaft, nicht nur die Geselligkeit in einem harmonischen Miteinander, sondern auch die Sportlichkeit, gute Ergebnisse »aufblitzen« zu lassen. Im Schützengau werde großer Wert auf die Jugendarbeit gelegt, lobte Nätscher. Die Vereine trügen eine große Verantwortung, denn die vielen Jugendlichen, die auf der Suche nach einem Arbeitsplatz seien, bräuchten eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung.
Ein guter Schütze sollte einen sicheren Stand, ein scharfes Auge, eine ruhige Hand, einen klaren Kopf und eine hohe Konzentrationsfähigkeit besitzen, Eigenschaften, die in der Politik sehr hilfreich seien. Bundestagsabgeordneter Wolfgang Zöller meinte, dass Politiker eigentlich Schützen seinn sollten. Schützenvereine erfüllten mit der Jugendarbeit eine wichtige Aufgabe, nicht nur den verantwortungsvollen Umgang mit Waffen und Munition. Kinder und Jugendliche bräuchten Orientierungshilfen und Leitbilder. Dass dies der Fall sei, sei nicht zuletzt das Verdienst von Gauschützenmeisters Thomas Müssig, der sich stets bescheiden im Hintergrund halte. Die Berechtigung der Schützenvereine, in den Augen mancher angestaubt, beantwortete der Zweiter Bürgermeister Manfred Stamm, der nach der Zeitgemäßheit von Schützenvereinen fragte, eindeutig mit »Ja«. Werte und Kompetenzen wie Verantwortung tragen, organisieren können, Team-orientiertes Verhalten, Genauigkeit, Erkennen und Koordination von Prozessabläufen entscheiden immer stärker über beruflichen Erfolg. Diese Lern- und Erlebnisfelder werden in den Vereinen eingeübt und gelebt. Sie könnten kurzfristig reagieren, nähmen Ereignisse schnell auf und seien flexibel, beschrieb stellvertretender Landesschützenmeister Jürgen Sostmeier die Eigenschaften der Schützen. Der Jugend gäben die Schützenvereine eine Art Zuhause. Ohne das große gesellschaftlich-soziale Engagement der Vereine und ihrer Dachverbände, gleich welcher Sparte, könnten Staat, Städte und Dörfer nicht funktionieren. Mit dem Zitat von Prof. Dr. Kapustin unterstrich Erster Bezirksschützenmeister Siegfried Schmitt die Wertigkeit von Vereinen. 50 Jahre Schützengau Mittelmain sei dafür ein deutliches Beispiel. Namens des Schützengaus Würzburg gratulierte Stellvertretender Gauschützenmeister Backmund Hubert und dankte für die langjährigen guten sportlichen und persönlichen Beziehungen im Geiste echter Schützenkameradschaft.

Schützengau  zeichnet seine Mitarbeiter aus
Marktheidenfeld-Altfeld. Teilweise seit Jahrzehnten sind Mitglieder der einzelnen Schützenvereine auch im Vorstand des Schützengaus Mittelmain tätig. Sie wurden für ihre Treue und ihre Verdienste beim Festkommers besonders ausgezeichnet. So erhielten die Verdienstnadel in Großgold Gaukassier Dieter Spiegel und Gausportleiter Fritz Leppig, beide von der Kgl. Priv. Schützengesellschaft Marktheidenfeld und Bezirksschützenmeister Siegfried Schmitt vom Schützenverein Lohr.
Die Ehrennadel in Gold gab es für Lothar Klühspies und Kurt Redelberger, beide Schützen-Club Birkenfeld, Bertam Franek, Schützengesellschaft Erlenbach, Heinz Kautzmann, Schützenverein Neubrunn, Karl Weißenberger, Kgl.priv. Schützengesellschaft Marktheidenfeld, Dagobert Strauch und Manfred Koch, beide KKS Altfeld.
Die Ehrennadel Silber erhielten: Gottfried Hörning, Schützen-Club Birkenfeld und Bernhard Konrad, Schützenverein Faulbach.
Die Ehrennadel des Deutschen Schützenbundes klein, in Gold erhielt Marianne Mennig von der Schützengesellschaft Helmstadt.
Protektoratsabzeichen in Silber: Toni Stumpf, DJK Tiefenthal. Ehrungen mit einem Präsent und einer Chronik erhielten rund 40 aktive und ehemalige Mitglieder für ihre Mitarbeit im Gauvorstand.
rk
Sie haben sich über viele Jahrzehnte um den Schützengau Mittelmain verdient gemacht und wurden deshalb beim Festkommers in Altfeld besonders ausgezeichnet.
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